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1.Workshop
Den Weg gemeinsam finden
22 Workshopteilnehmende fanden sich im Naturbildungszentrum des Wildpark Knüll erstmals zusammen, um über die inhaltlichen Linien eines Konzeptes zu sprechen, das am Ende des Jahres den Förderantrag beim Aller.Land-Steuerungsbüro in Berlin eingereicht werden soll. In einer intensiven, offenen und teilweise emotional geführten Diskussion war immer wieder der Wille zu spüren, gemeinsam etwas Nachhaltiges für die Region Knüll auf die Beine zu stellen. Klimaschutzmanagerin Christiane Voith begrüßte zusammen mit Moderatorin Sonja Kunze (akp – Büro für Stadtplanung & Regionalentwicklung) die Teilnehmenden.
Frau Kunze führte in das Aller.Land-Verfahren mit Informationen über den zeitlichen Ablauf des Förderprogramms bis hin zum finalen Termin der Konzepteinreichung im Dezember 2024 ein. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmenden, die aus sehr unterschiedlichen Bereichen „zwischen Töpferei und Demokratiearbeit“ stammen, gab es einen Impulsbeitrag mit musikalischem Beitrag von Silvia Pahl und Klaus Wilmanns der Gruppe theater 3 hasen oben. Sie gaben ihre langjährigen und kritischen Erfahrungen und Anregungen aus partizipativen Prozessen weiter. Sonja Kunze ermöglichte Informationen und Einblicke ins Förderprogramm und einen Rückblick in die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung.
Dabei waren auch jüngere Musiker und Akteure unter den Workshop-Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Man war sich schnell einig, dass Menschen der Knüllregion für die Beteiligung am Aller.Land-Konzeptfindungsprozess nicht nur generationsübergreifend, sondern auch aus allen Gesellschaftsbereichen zum Mitmachen und Miterfinden motiviert werden sollen. Sonja Kunze: „Wenn wir das Programm ausfüllen wollen, brauchen wir viele Menschen.“
Neben der Frage, wie man die Fördermittel verwenden wolle, falls das Projekt unter den Siegern des bundesweites Wettbewerbes von 96 teilnehmenden Projektträgern komme, standen relativ schnell die von Silvia Pahl aufgeworfenen Fragen im Raum: „Was soll sich bewegen und wer oder was soll sich verändern? Herausfordernd formulierte Silvia Pahl: „Wer soll sich verändern in einer Demokratie, um den Demokratieverlust aufzuhalten?“ Ihre Antwort: „Immer die anderen. Ist ein Wettbewerb der richtige Weg? Was wäre, wenn wir Kooperation und Solidarität üben und die beste Kooperation belohnt würde?“, so Silvia Pahl.
Demokratie zu fördern, bedeute zuerst, so Pahl, Respekt gegenüber anderen zu fördern und alle einzuladen. Damit trage man zu einem besseren gesellschaftlichen Klima bei. „Wir werben für das Einladen von Unbekannten, um die Fremdheit zu überwinden. Nordhessen sollen gute Gastgeber werden, eine einladende Region werden, aller Land werden.
Dieses Statement löste starken Applaus aus. Dietmar Groß vom Biohof Groß sprach vom „Spirit, der von allen mitgetragen wird“.
Einigkeit herrschte zum Schluss des Workshops über die Richtung und den Weg, dass man Kultur in der Fläche präsentieren möchte, mit kulturellen Angeboten, die an verschiedenen Orten stattfinden sollen. Es soll eine Einladungskultur zum Ausdruck kommen als offene demokratische Haltung gegenüber allen Mitmenschen, und es soll ein Netzwerk gegründet werden, das über die 5 Jahre Projektdauer hinweg weiterarbeiten soll.
Die 22 Akteure waren sich ebenfalls einig, dass noch mehr Aktive zum 2. Workshop eingeladen werden sollen. Der nächste Workshop soll zu einer Art „Open Space-Veranstaltung“ gemacht werden. Dort könne man dann über Angebote sprechen, sich gegenseitig vorstellen und noch besser kennenlernen. Im 3. Workshop könne man dann über konkrete Projekte sprechen.
Der 2. Workshop wird am Dienstag, 27. August 2024, um 18 Uhr stattfinden, der Ort wird noch bekanntgegeben.
Alles in allem fand im 1. Workshop ein lebendiger basisdemokratischer Dialog statt, der alle Stimmen hörte und niemanden ausgeschlossen hat. Ein guter Anfang, der genau das schon im Ansatz umgesetzt hat, was Aller.Land erreichen möchte: Vernetzungskultur zur Demokratieförderung. (di)
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